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Geschrieben von forextotal am 17. September 2013
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Hedging als Instrument der Währungssicherung

Geld und GeldpolitikHeutzutage gilt es, trotz kriselnder Euro-Länder, massiver Aktienkursschwankungen, volkswirtschaftlichen Einbrüchen und geplatzten Finanzblasen, die zu erwartenden Einzahlungen rechtzeitig und vor allem sicherheitsgebunden vom Kunden zu erhalten. Mit Hilfe des Hedgings können auch Aufträge mit dem Risiko der Währungsvolatilität oder Veränderung der Rohstoffpreise effektiv und verlustarm ausgeführt werden.

Merkmale und Formen des Hedgings

Eine Person oder ein Unternehmen, das eine Transaktion absichern möchte und deshalb Hedger genannt wird, koppelt die problematische Zahlung mit einer weiteren Transaktion. Meist in Kooperation mit einer Bank wird so der Wert der Zahlung gewöhnlich in Form eines Termingeschäfts abgesichert. Die Bank selbst spekuliert dann auf einen günstigeren Kurs beim Auslaufen des Termingeschäfts.

Generell ist die Absicht des Sicherungsgeschäfts, einen gegenwärtig als annehmbar eingestuften Preis, wie etwa den Wechselkurs einer Währung oder einen fest vereinbarten Zinssatz festzulegen, welcher in der Zukunft zum gleichen Wert bezahlt wird. Der Erfolg des Hedging-Geschäfts beruht auf der Tatsache einer wertausgleichenden Wirkung der Währungskursschwankung des gehedgten Geschäfts, durch ein dagegen ausgerichtetes Geschäft im Terminmarkt. Einfach gesagt gleichen sich die Kosten der Kurssicherung mit den parallel gestiegenen oder gesunkenen Währungskursen idealerweise aus, sodass die Zahlung sicher und zum gleichen Wert in der Bilanz erfasst werden kann.

Unterschieden wird unter anderem zwischen Bestands-Hedge und antizipativem Hedge. Die Bestandskurssicherung hat die Aufgabe, eine schon bestehende Kassaposition abzusichern, während das antizipative Hedge beim Kauf zu einem zukünftigen Zeitpunkt den Wert zu erhalten versucht. Des Weiteren kann zwischen einem sicheren, also fixen Wechselkurs und einem minimalen, also durch Mindestbetrag abgesicherten Wechselkurs unterschieden werden. Bei minimaler Sicherung können aus einem unsicheren Betrag, ein heute geringfügig niedrigerer, sicherer Betrag oder eine Chance der Spekulation auf einen höheren oder noch niedrigeren Betrag in der Zukunft erreicht werden.

Pro und Contra des Hedge-Geschäfts

Die selbstständige Kurssicherung verringert auf der einen Seite das Risiko eines Finanzgeschäfts, andererseits mindert das Hedging aber auch die Renditechancen des Unternehmens bei einer vorteilhaften Entwicklung des Kurses. Zusätzlich können grundsätzlich weitere Kosten für das Sicherungsgeschäft entstehen, daher rechtfertigt nicht jedes Geschäft eine Kurssicherung. Sinnvoll ist es, einen Kompromiss zwischen der zu erwartenden Renditemöglichkeit und dem eingehenden Risiko der Transaktion zu suchen. Dieses Risiko sollte auch nicht nur länderspezifisch, sondern auch unternehmensabhängig erörtert werden. Sollten die zusätzlichen Hedge-Kosten die Rendite des abzusichernden Geschäfts übersteigen, macht diese Art der Kurssicherung nur wenig Sinn.

Alternativ zum Hedging kann die Senkung der Volatilität auch durch eine diversifizierte Zusammensetzung des eigenen Portfolios erreicht werden. Weiterhin wird die Weiterreichung des definitiv annehmbaren Risikos kritisiert, da schlussendlich ein Partner die Verantwortung für die gesamten Auswirkungen des Risikos tragen muss. Möglich sind jedoch auch Geschäfte gegenseitiger Absicherung, indem die Marktteilnehmer von der jeweils gegenläufigen Entwicklung des Kurses aktiv profitieren.

Einsatzmöglichkeiten auf den Märkten durch Arbitrage-Verfahren

Bei Wechselkursrisiken, die aufgrund der unterschiedlichen geographischen Lage des Unternehmenssitzes entstehen, gibt es eine effektive Option des Hedgings, um eine Win-Win-Situation erreichen zu können. Durch den Handel von gleichen Waren mit Preisunterschieden auf verschiedenen Märkten findet die sogenannte Arbitrage ihre Anwendung. Durch den Kauf von Waren in großem Volumen auf Markt A, auf dem der aktuelle Preis niedriger ist, als der auf Markt B und anschließendem Verkauf auf jenem Markt können Gewinne realisiert werden. Unter Annahme der theoretischen Gleichzeitigkeit der Ereignisse entsteht ein praktisch risikoloses Geschäft. Die Arbitrage kann also sehr nützlich sein, da sie Markteffizienz schafft. Jedoch wird auf lange Sicht ein Gleichgewicht des Marktes stattfinden, da rationale Menschen die Gelegenheit erkennen werden und versuchen, ihren persönlichen Nutzen aus der Arbitrage zu ziehen. Das heißt konkret, bei Mengensteigerung auf Markt B - in einem bestimmten Zeitraum - wird der Preis für diese Ware auf Markt B langfristig sinken und die Chancen der Arbitrage streben gegen Null.

Die in diesem Artikel angegebenen Informationen sollten nicht als Handelsempfehlung betrachtet werden. Stützen Sie Ihre Handelsaktivitäten auf eigene Analysen und Ihr eigenes Wissen. Und befolgen Sie immer die wichtigsten Schritte beim Trading - egal ob bei Aktien, Kryptos oder klassischen Währungen.

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