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Geschrieben von forextotal am 19. Dezember 2014
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Erholungskurs beendet, Euro auf Zweijahrestief

Europa und der Euro

Nach einem kurzen Aufwärtstrend hat im Eurokurs erneut der Rückzug eingesetzt. Bei einem Wert von 1,2253 USD hat die Gemeinschaftswährung ein Zweijahrestief erreicht und auch die Aufwärtsbewegung der letzten Tage reichten nicht an das Novemberhoch bei 1,26 USD heran. Zum Jahresende driften die Kurse der Zentralbanken Fed und EZB weit auseinander. Damit steigt der Druck auf den Euro, denn mit dem kommenden Jahr plant die EZB die Geldschleusen weiter zu öffnen. Die fallende Inflation zwingt die Notenbank zu diesem expansiven Kurs.

Inflationsflaute ruft EZB-Maßnahmen auf den Plan

Tatsächlich ist die Preissteigerung in der Eurozone nahezu zum Erliegen gekommen, die Ausgaben für Verbraucher legten seit Anfang 2014 um gerade einmal 0,3% zu. Damit ist die Inflationsrate weit von dem von der EZB angestrebten Zielwert bei knapp 2% entfernt. Für die Zentralbanker rund um EZB-Chef Mario Draghi steht unverrückbar fest: Um die Stabilität in der Eurozone zu garantieren, muss die Preisentwicklung endlich wieder anziehen.

Aufgrund der stetig fallenden Ölpreise erwarten Experten für Dezember einen weiteren Rückgang der Inflation auf -0,1%, im Februar könnte sie auf -0,5% abrutschen. Greift die Zentralbank also nicht zu entschiedenen Gegenmaßnahmen, scheint für die Eurozone der Schritt in die Deflation unausweichlich. Laut Draghi wäre dies mit unabsehbaren Problemen für die Wirtschaft verbunden, die Verbrauchernachfrage könnte versiegen und die EU-Länder in eine Abwärtsspirale geraten.

Die Wirtschaft profitiert von günstigen Preisen

Doch mehr und mehr Wirtschaftswissenschaftler äußern Zweifel an der Rolle des schwarzen Peters, die man der Deflation bislang zuschrieb. Aktuell lässt sich anhand der deutschen Wirtschaft beobachten, wie sich eine moderate Deflation auch ganz positiv auswirken kann. Gerade die gesunkenen Energiepreise bescheren den Industrieländern ein zusätzliches Wachstumspotenzial und beflügeln die gesamte Weltwirtschaft.

Mit der niedrigen Inflation sinken auch die Kosten für Investitionen - für Unternehmen ein attraktiverer Anreiz als die mit EZB-Geld finanzierten Bankkredite. Sogar der Staat kann profitieren und teure Kredite gegen neue mit günstigeren Konditionen tauschen. Doch die EZB hat sich bereits entschieden: Mit einer Geldspritze in Milliardenhöhe möchte sie die Inflation ankurbeln - für den Euro wird es kein leichter Start in das neue Jahr.

Die in diesem Artikel angegebenen Informationen sollten nicht als Handelsempfehlung betrachtet werden. Stützen Sie Ihre Handelsaktivitäten auf eigene Analysen und Ihr eigenes Wissen. Und befolgen Sie immer die wichtigsten Schritte beim Trading - egal ob bei Aktien, Kryptos oder klassischen Währungen.

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