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Geschrieben von Jens Klatt am 31. Juli 2013
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DailyFX: EZB muss auf dem Gaspedal bleiben – Euro vor nächster Schwächephase

Europa und der EuroDie nächsten Handelsstunden werden an den Devisenmärkten stark von den geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank (Fed) und der Europäischen Zentralbank (EZB) geprägt sein. Die Fed wird sich, was eine mögliche Reduzierung der monatlichen Anleihekäufe und vor allem deren Terminierung angeht, eher zurückhalten. Da der Markt nichts anderes erwartet, sollte sich die Bewegung im Euro-Dollar-Verhältnis in Grenzen halten.

Volatilität könnte aber im Verlauf der morgigen Pressekonferenz von EZB-Präsident Draghi aufkommen, denn zumindest verbal wird dieser die Geldschleusen weiter offen halten. Dass die Liquiditätsversorgung im Euroraum noch nicht so funktioniert, wie es sich die EZB vorstellt, zeigen Daten zur Kreditversorgung und zur Entwicklung der Geldmenge im Juni. Erstere waren den 14. Monat in Folge rückläufig, die Realwirtschaft erhielt 3,2 Prozent weniger Kapital als noch ein Jahr zuvor. Die Wachstumsrate der Geldmenge M3 erreichte im Juni gerade einmal 2,3 Prozent, das Ziel der EZB liegt hier bei fast doppelt so hohen 4,5 Prozent. Während die Geldmenge in den USA in den vergangenen Monaten kontinuierlich angestiegen ist, nehmen die Wachstumsraten in der Eurozone weiter ab (siehe Grafik). Der Plan seitens der EZB, mehr Geld dem privaten Sektor zukommen zu lassen, geht noch nicht auf. Das erhöht das Potenzial für die Verkündung weiterer expansiver Maßnahmen, welche den Euro belasten.

Geldmenge M1: Vergleich zwischen Euro-Zone und USA

Zwar erwarte ich für das morgige Treffen noch keine konkreten Beschlüsse in diese Richtung, aber die Spekulation auf diese in naher Zukunft sollte den Euro gegenüber dem US-Dollar in den kommenden Wochen wieder schwächen. Je weiter Draghi die Tür morgen für solche Maßnahmen öffnet, umso stärker wird der erste Schritt in Richtung eines wieder fallenden Euro erfolgen. Sollten zusätzlich in den kommenden Monaten die Anleiherenditen der südlichen Euroländer durch ein erneutes Aufflammen der Schuldenkrise wieder anziehen, während die US-Notenbank den Fuß vom Gas ihrer Geldpolitik nimmt, halte ich auch einen Verkauf des Euro zum Dollar in Richtung der 1,20er-Region und darunter durchaus für realistisch.

Eine aktuelle Einschätzung von Jens Klatt, Marktanalyst von DailyFX, dem Portal für Marktanalysen und Finanznachrichten.

Die in diesem Artikel angegebenen Informationen sollten nicht als Handelsempfehlung betrachtet werden. Stützen Sie Ihre Handelsaktivitäten auf eigene Analysen und Ihr eigenes Wissen. Und befolgen Sie immer die wichtigsten Schritte beim Trading - egal ob bei Aktien, Kryptos oder klassischen Währungen.

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